Ach du lieber Schaden ...manchmal tut Jammern ja so gut!
Was war an diesen Schäden im Blauen Salon schuld?
Schlicht und ergreifend, verrutschte Dachziegel von diversen Stürmen!
Regen konnte ungeniert eindringen und schon war die Decke nass und teilweise aufgelöst. Die zeitlich undichte Dachstelle war es aber nicht
alleine. Nein, die Untersuchung des Restaurators war an so manchen Löchern schuld. Naja, von Schuld kann man nicht wirklich sprechen, denn
das sind keine richtigen Schäden. Das sind Gucklöcher in den Background der Gemäuer, oder korrekt ausgedrückt, das mit Weiden, Stroh und Lehm
befüllte Gefache.
All das kann mit Arbeit und natürlich Kosten behoben werden. Nur, es schaut in dem jetzigen Zustand schon erschreckend aus.
Die oberen Räume waren nach dem Auszug von meiner Tante Fanni (Franziska Körber) mit Familie, von Hans und Hedwig Guttenbach (Hans geb. von Gäulsmetzgerei Ludwig Guttenbach. Rineckerstraße 7 / Hedwig aus Heiligkreuz) angemietet. Der Blaue Salon diente ihnen als Schlafzimmer und die
blaue Farbe ist ihr Werk. Auch verlegten sie den Ofen mit einem Loch in ihr Wohnzimmer (siehe Bild Nr. 8). Mir gefällt diese blaue Farbe, da sie zufälligerweise ehemals so ähnlich auch im
Torbogen vorhanden war.
Nach ihrem Tod (beide starben in der Wohnung), ließ Mama (Pauline Rinecker) kurzerhand den Strom kappen (Leitungen
veraltet) und die Räume anschließend standen ca. 25 Jahre unbeheizt leer. Das Ergebnis sehen Sie in der oberen Bilderserie.
Ja, wenn der Schein trügt!
Denn, so niedrig ist der Blaue Salon nämlich nicht. Der Schein und das momentane Empfinden trügt. Gemessen 2,30 Meter. Nachdem der Hauseingang 3 Meter ist, findet man sich in einem
niedrigeren Raum wieder und ...
Was ist inzwischen passiert!
-
Geräumt sowieso
-
Durchdacht und zugeordnet - Immer wieder werde ich gefragt: "War das Mobiliar schon immer hier?"
-
Antwort: "Nein!"
Es gibt kein einziges
Erbstück aus dem Rineckerhaus im Blauen Salon. Die habe ich bis auf dem Stuhl, den Bilderrahmen, dem Tischchen unter dem Grammophon alle mitgebracht. Zielgerecht hatte ich die schon teilweise eingelagert: Denn das Sofa stammt von einer guten Bekannten aus Bobingen (sie wiederum hatte es aus Thüringen), der Ofen stammt auch von ihr, das Grammophon und der
Tisch aus Mering, die Säule ist wurde nach meiner Vorstellung in Mittelstetten von meinem verstorbenen Mann ausgeführt. der Stuhl ist
ein Geschenk von Geschichtsliebhabern aus Pfaffenhausen, das Tischchen unter dem Grammophon von meiner Schulfreundin Hildegard (Gerlach Rineckerstraße 19), die Bilderrahmen sind Geschenke von netten Hammelburgern oder Einkäufe vom Hammelburger
Flohmarkt. Die Deckenlampe stellt sich aus 2 Geschenken. zusammen. Alles mit gelebtem Leben und mit eigener Geschichte, die zum Erzählen wert sind.
-
Und jetzt noch was ganz Geheimnisvolles: Eines Tages stand vor dem Hoftor der Brikettkasten und
bis heute weiß ich nicht, von wem er ist. Aber ich war begeistert!
Es wurde wieder Licht
-
Die Grundbeleuchtung und die Stromanbindung ist wieder vorhanden. Juchuu, aber für Ausstellungsräume natürlich noch nicht
ausreichend. Es fehlen logischerweise entsprechende Strahler für die historischen Exponate. Bewusst entschied ich mich für die historische
Aufputzverlegung der Leitungen und der antiken
Bekalitschalter (Anfang des 20. Jahrhundert). Die Lichtschalter waren im Blauen Salon noch original vorhanden. Die Deckenlampe setzt sich aus 2
Lampen zusammen und das Innenleben ist komplett erneuert. Auch das kleine Wandlämpchen wurde mir von einer Nachbarin als Geschenk überreicht. Allerdings ohne Quaste, die ist aus meinem
heißgeliebten Quastenfundus. Den wiederum dezimierte meine Moritza während ihrer
Kleinkatzenphase.